Viele Menschen denken, dass es keine große Herausforderung darstellt, einen Sichtschutz zu ihren Nachbarn zu etablieren. Allerdings ist es zumindest in Deutschland längst nicht damit getan, den nächstgelegenen Baumarkt aufzusuchen, einen Sichtschutz zu kaufen und diesen zu Hause zu installieren.

In dem Zusammenhang mit dem Sichtschutz sind in der Bundesrepublik nämlich einige Bestimmungen und Vorgaben zu berücksichtigen – vor allem, wenn dieser über die Anbringung eines praktischen Fensterfolie Sichtschutz hinausgeht.

Welche das sind und welche Tipps hinsichtlich eines verlässlichen Sichtschutzes eine überaus große Hilfe darstellen, zeigt der folgende Beitrag.

Das Nachbarrecht und das Thema Sichtschutz

Wird etwa geplant, die Grundstücksgrenze zum Nachbarn mit einem Sichtschutz auszustatten, kann dies nicht vollkommen frei nach dem eigenen Geschmack geschehen. Allerdings steht dem Nachbarn ebenfalls nicht das Recht zu, grundsätzlich zu verbieten, dass etwa ein Sichtschutzzaun errichtet wird.

Dennoch existieren zu diesem Thema einige Vorgaben – diese können sich abhängig von dem jeweiligen Bundesland allerdings durchaus verschieden gestalten. Ausschlaggebend für die geltenden Regelungen sind sowohl das Bürgerliche Gesetzbuch als auch der lokale Bebauungsplan sowie die Landesbauordnung.

Die Nachbarrechtsgesetze des Bundeslandes gibt konkreteren Aufschluss darüber, welche Regelungen hinsichtlich des Sichtschutzes an der Grundstücksgrenze zu beachten sind. Zum Beispiel müssen Hecken und Zäune in Berlin, Hessen und Bayern mindestens einen Abstand von 50 Zentimetern zu der Grundstücksgrenze aufweisen, die Höhe des Sichtschutzes kann zwischen 1,60 und zwei Metern liegen.

Verlässlicher Sichtschutz in Miet- oder Reihenhäusern

Wird das Haus oder die Wohnung lediglich zur Miete bewohnt, ist es grundsätzlich zu empfehlen, eine entsprechende schriftliche Einwilligung des Vermieters einzuholen, bevor feste bauliche Veränderungen an dem Mietobjekt durchgeführt werden.

Daneben regelt jedoch in vielen Fällen auch die Eigentümergemeinschaft klar, welche Art der Installationen an der Außenfassade oder dem Balkon möglich sind.

Neugierige Blicke vermeiden: Die besten Ideen für den Sichtschutz

Im Handel sind heutzutage zahlreiche verschiedene Möglichkeiten für einen umfassenden Sichtschutz zu finden, ob für die Terrasse, den Balkon oder den Garten. Diese zeichnen sich durch überaus abwechslungsreiche Farben, Formen und Höhen aus.

Besonders unkonventionell, damit jedoch auch sehr umweltfreundlich, zeigen sich beispielsweise Solarpaneele. Ist die passende Himmelsrichtung vorhanden, können diese ideal als Sichtschutz zu den Nachbarn genutzt werden – gleichzeitig ist es mit diesen ebenfalls möglich klimafreundlichen Strom zu produzieren. Einer großen Beliebtheit im Bereich der Sichtschutz-Varianten erfreuen sich aktuell allerdings ebenfalls die sogenannten vertikalen Gärten.

Soll sich der Sichtschutz möglichst flexibel gestalten, sodass dieser auch nur temporär gegeben sein kann, zeigen sich klappbare Paravents als sehr praktisch. In diesen Bereich der mobilen Sichtschutzlösungen fallen daneben auch die Seitenmarkisen und Sichtschutzelemente, die mit Rollen ausgestattet sind. Zu empfehlen ist besonders die Seitenmarkise. Ihre Montage findet horizontal ausgerichtet statt und durch zwei Pfeiler, welche im Boden verankert werden, ist es möglich, das Tuch der Markise ähnlich einer herkömmlichen Jalousie hoch- oder herunterzulassen.

Generell gilt bei dem Sichtschutz, dass umso mehr Privatsphäre genossen werden kann, desto höher sich Zaun oder Hecke zeigen oder desto blickdichter das Material gewählt wird. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang allerdings stets, wie groß die Fläche ausfällt, die eingezäunt beziehungsweise vor den Blicken von außen geschützt werden soll.